Serbien 2022, 85 min, OmU, Regie: Miloš Pušić
Gerade verkörperte Jasna Đuričić noch die Protagonistin im aufrüttelnden „Quo vadis, Aida“, nun zeigt sie sich wie verwandelt als effizient agierende 24/7-Powerfrau und rechte Hand eines skrupellosen Immobilienbosses.
Lidija ist in dieser dubiosen Firma die Frau für alles: sie vertreibt Menschen aus ihren Wohnungen, besticht die Behörden, überwacht die Baustellen, umgarnt Investoren und sorgt für eine strahlende Publicity. Aber zuhause muss sie sich mit ihrem arbeitslosen Mann um das weitere Auskommen sorgen.
Brutale Realität des Kapitalismus
Deutsche Untertitelung: KinoFabrik e.V.
Derweil arbeiten illegal beschäftigte Männer für diese Immobilienfirma auf einer neuen Großbaustelle – schwere Arbeit ohne Sicherheitsstandards dafür mit Zeitdruck und Zusatzschichten, um den versprochenen Lohn müssen sie täglich betteln. Immer wieder passieren Unfälle. Die „Helden der Arbeiterklasse“ sind in der Ausbeutungsmaschinerie ganz unten angekommen. Doch aus dem Murren wird ein Rebellieren und ein weiterer Vorfall, den der auf den Erfolg der Firma bedachte Chef zu vertuschen versucht, bringt das Fass zum Überlaufen. Einer der Arbeiter, der „Professor“, wird zum Anführer im Kampf gegen die Dauererniedrigung. Und Lidija muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie steht.
Miloš Pušić wollte den Film als Mischung aus dokumentarischem Drama und Suspense-Thriller drehen, der sich am Ende wie ein Punk-Song anfühlt. Das ist ihm gelungen.
Termine:
22.11.2022 20:00 Uhr Schauburg Dresden
25.11.2022 17:45 Uhr Zentralkino Dresden
Weitersehen:
Berlinale 2022 OmeU (Panorama)
IMDB – International Movie Database
