Russland/Schweiz/Frankreich 2021, 145 min, OmU, Regie: Kirill Serebrennikov
Petrov und seine Familie werden von der Grippe geplagt. Trotzdem pflegt jedes Familienmitglied seinen gewöhnlichen Alltag im postsowjetischen Russland, jetzt allerdings ergänzt mit Fieberphantasien.
Mörderisch surrealer Fiebertraum
Filmfest Cannes 2021, Filmfest München 2022, OmeU
„Petrov‘s Flu“ – eine massive Frontalattacke auf alle Sinne des Publikums!
Wir begleiten die Menschen am Silvesterabend durch die Fabrikstadt Jekaterinburg. Petrov wird von einem Freund während eines Saufgelages an die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit mitgenommen. Allmählich tauchen in Petrov die Erinnerungen an seine Kindheit wieder auf und verschmelzen mit der Gegenwart. Seine Frau, eine Bibliothekarin, erledigt einen rüden Besucher mit ein paar coolen Martial-Arts-Moves. Vielleicht ist sie ja eine echte Superheldin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Stadt von gewalttätigen Männern zu befreien?
Der russische systemkritische Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikov demontiert mit anarchistischer Phantasie seine sozial und moralisch in der Kritik stehende Heimat, verarbeitet künstlerisch in diesem Film auch den über ihn verhängten Hausarrest. Er lässt nicht nur die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen, auch Vergangenheit und Gegenwart werden eins, wenn sich Figuren und Publikum gemeinsam in rauschartigen Bildern verlieren. Als Vorlage für seinen Film wählte er den Roman „Petrovy v grippe i vokrug nego“ von Alexeï Salnikov und schaffte es damit in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Cannes 2021.
Termine:
19.11.2022 21:15 Uhr Schauburg Dresden
24.11.2022 21:00 Uhr Zentralkino Dresden
Weitersehen
IMDB – International Movie Database
Wikipedia
Trailer Filmkritiken.de
Filmfest München
Künstlerisch herausragender, mörderisch surrealer Fiebertraum eines kranken Russlands
