107 Mütter (Cenzorka)

Slowakei/Ukraine/Tschechien 2021, 93 min, OmU, Regie: Peter Kerekes

Ein Kind wird geboren. Die Zeit der mütterlichen Fürsorge ist für Lesya begrenzt, ihr Sohn darf nur bis zu seinem dritten Geburtstag bei ihr bleiben, denn Lesya tritt im Frauengefängnis von Odessa eine 7jährige Haftstrafe an. Im Affekt hatte sie ihren Mann getötet. Nun lebt sie in einer reinen Frauenwelt, gestaltet mit ihren Schicksalsgenossinnen den Alltag hinter den Mauern. Sie hofft darauf, dass ihre Familie den Sohn später aufnehmen wird, um ihn vor dem Waisenhaus zu bewahren. Das hofft auch eine anteilnehmende Wärterin.

Ukrainische Mütter im Frauengefängnis

FF Cottbus 2021: OmU+OmeU

Gewinner FF Cottbus 2021; Slowakische Filmpreise für Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch

In nahezu dokumentarischer Intensität nähert sich der über vier Jahre hinweg entstandene Film diesen Frauen und ihren bewegenden Geschichten an und wird von einer sehr sanften Inszenierung gerahmt. Viele der Frauen spielen sich selbst, ihre Geschichten sind authentisch. Ein starker, berührender Film, der den Hauptpreis des Filmfest Cottbus 2021 gewann.

Termine:
19.11.2022 17:00 Uhr Schauburg Dresden
26.11.2022 14:30 Uhr Zentralkino Dresden

Weitersehen:
IMDB – International Movie Database
FilmFest Cottbus

Am 26.11. 14:30 nach der Filmvorführung: „Zwischen Mut und Leid.“

Ein Gespräch mit ukrainischen Frauen – über den Film und sie selbst.

Moderation: Dr. Marina Scharlaj, Institut für Slavistik, TU Dresden

Was bedeutet es in der Ukraine Mutter zu sein? Was leisten Mütter in außergewöhnlichen Situationen und in Zeiten des Krieges? Wie fühlt es sich an, plötzlich alleinerziehend zu sein, die Männer und das Zuhause zurückzulassen, einen Neuanfang in der Fremde zu wagen? Welches Verhältnis haben Frauen zu ihrer Heimat, der „Mutter-Ukraine“, die historisch wie heute einen unglaublichen Mut beweist, aber auch der Ausdruck des (weiblichen) Leides ist? Ergänzend zum Film geben die unterschiedlichen Biografien einen Einblick in den Alltag der ukrainischen Frauen und Mütter und umschreiben zugleich das Frauenbild sowie das Selbstbild der Nation.